Wohnen mit Service
Vor einem Jahr sagte die Stimmbevölkerung Ja zur 13. AHV-Rente. Ab 2026 wird diese erstmals ausbezahlt. Davon profitieren gerade Pensionierte mit kleinen Einkommen. Weil die AHV für Solidarität sorgt: Wer besser verdient und höhere Beiträge bezahlt, unterstützt die weniger wohlhabenden Versicherten, die tiefere Beiträge bezahlen. Die zweite Säule, die berufliche Vorsorge, soll dazu beitragen, im Rentenalter den Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Und mit der dritten Säule sollen jene, die es sich leisten können, ihre Altersrente verbessern können.
So weit, so gut. Umso spannender fand ich in einem Interview im P.S. zum Thema «Wohnen im Alter» die Aussage des Zürcher Architekten und Gerontologen Felix Bohn: «Aus meiner Sicht ist eine altersgerechte Wohnung die vierte Säule der Altersvorsorge». Auf die Frage, ab wann man sich Gedanken über das Wohnen im Alter machen solle, antwortete er: «Und genau wie bei der finanziellen Vorsorge sollte man auch hier nicht erst mit 60 mit der Planung beginnen».
Das leuchtete mir ein. Trotzdem musste ich leer schlucken. Ich werde dieses Jahr 50. Und ich muss zugeben, dass ich mit der Planung der «vierten Säule» noch nirgends bin. Ich kenne einige ältere Menschen, bei denen sich die Frage zuspitzt, ob sie in eine Alterswohnung umziehen sollen. Oder ob sie in ihrer nicht altersgerechten Wohnung bleiben. Und ins Pflegeheim gehen, «wenn es nicht mehr anders geht».
Es geht anders: Am kommenden Samstag von 11 bis 15 Uhr bietet sich die Gelegenheit, den Tag der offenen Tür an der Waldhofstrasse zu besuchen. Und «Wohnen mit Service Brühlgut» zu besichtigen. Die Wohnungen mit Serviceleistungen sind eine gute Alternative zu einem frühzeitigen Pflegeheimeintritt. Sie sind geeignet für Menschen mit kleinem Pflege- und Unterstützungsbedarf, die weiterhin in ihrem eigenen Daheim wohnen möchten. Zu den Wohnungen gehört auch ein Servicepaket, das unter anderem ein Notrufsystem, Reinigungsleistungen, Mahlzeiten im Restaurant und soziale Aktivitäten umfasst. Die hauswirtschaftlichen und sozialen Dienstleistungen werden vom Alterszentrum Brühlgut erbracht. Für pflegerische Leistungen steht die städtische Spitex zur Verfügung. Vermietet werden die Wohnungen mit Service Brühlgut vorrangig an Personen, die auf Ergänzungsleistungen angewiesen sind oder über wenig finanzielle Mittel verfügen.
Schauen Sie doch am Samstag vorbei. Es ist nie zu spät, mit der Altersvorsorge zu beginnen.
Nicolas Galladé, Stadtrat und Vorsteher Departement Soziales